Samstag, 19. August 2017

In luftigen Höhen von Giw nach Gspon

Dienstag, 15. August 2017

Eigentlich wäre ich ja heute unterwegs in Schweden - irgendwo zwischen Kiruna und Narvik. Der Einsturz eines Tunnels in Deutschland hat uns jedoch schon am Samstag in Basel gezwungen, umzukehren und auf unser Fjälltrekking zu verzichten. Eigentlich wäre nun heute die Bisse de Vercorin das Tagesziel gewesen - ein technisches Problem liess den Zug nach Sierre in Brig stehen, und so kurve ich ganz unerwartet mit dem Postauto nach Visperterminen und lasse mich mit der Sesselbahn bequem nach Giw hinauftragen.



Und gleich habe ich sie in alter Pracht vor mir, die Berge, die mich den ganzen Tag begleiten werden: Weisshorn und Mischabel.


Weisshorn und Bishorn

Mischabel

Der direkte Anstieg hinauf zum Gibidumpass ist anfänglich nicht gerade erbaulich - der steile und kiesige Weg ist eine planierte Skipiste, aber nach einer Viertelstunde hat man es hinter sich. Es zeigt sich bald der dritte markante Gipfel, das Bietschhorn, das Bietschi, wie mein verstorbener Freund Bidi jeweils gesagt hat.

Das Bietschhorn - das Bietschi


Blick ins Rhonetal und hinüber nach Zeneggen 
Bei der ersten Abzweigung gehe ich links und wähle den Umweg zum Gibidumsee. Für den Suonenliebhaber hat dieser See eine besondere Bedeutung.


Der Gibidumsee ist der Speichersee der Heido Suone. Hier ein Zitat aus dem Wanderbuch "Wandern an sagenhaften Suonen" von Johannes Gerber:
Der Heido wird um 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Man sagt aber, dass die Suone aus römischer Zeit stamme. Der Name Heidenwasser deutet eventuell auch auf einen Ursprung bei den "heidnischen Sarazenen" hin. Vielleicht ist der Heido die älteste Suone im Wallis.

Und eben: hinter dem Gibidumsee auf der flachen Passhöhe guckt das Bietschi hervor - und wenn man Glück hat, spiegelt es sich im See.


Im Zentrum das Bietschi - rechts davon der Sendeturm auf dem Gibidum, Pt. 2316

Glasklares Wasser

Und tatsächlich: es spiegelt sich auch heute!
Die Heido Suone läuft raffiniert über die Passhöhe hinüber zum nur scheinbar höher gelegenen See.



Nun noch ein Blick ins Nanztal mit dem Fletschhorn

Alphütten auf dem Gibidumpass


Bietschi ade .....
Über Alpweiden und durch schattige Wälder geht es nun in ständigem Auf und Ab zum höchsten Punkt der heutigen Wanderung, zum Sädolti. Es geht auf hoher Flanke hinein ins Saasertal - und deshalb grüssen ständig die Mischabel und das Weisshorn

Weisshorn

Mischabel

Weisshorn und Mischabel auf einen Blick
Es ist heute auf dieser Höhe nicht nur angenehm kühl - es ist auch für Tranksame gesorgt. Wasser aus frischem Quell - was will man mehr!



 Bald schon komme ich auf dem Sädolti an und nehme mir vor, ein nächstes Mal von hier aus den Panoramaweg zu gehen. Dieser führt hinüber auf die Gsponer Suone.


Unterwegs sehe ich auffällig viele Pilze. Ob es Kuh-Röhrlinge (Suillus bovinus) sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls scheinen sie nicht begehrt zu sein.


Im Abstieg nach Gspon öffnet sich der Blick wieder ins Rhonetal und hinüber zu den sonnigen Halden von Ausserberg und Eggerberg.


Und dann in Gspon ein Kuriosum: der höchste Fussballplatz Europas. Hier wurden 2008 und 2012 Bergdorf-Europameisterschaften durchgeführt. Das scheint mir einiges sinnvoller als Olympische Spiele ....


Ein Stadion von solcher Bedeutung muss natürlich einen klingenden Namen haben:
Ottmar Hitzfeld
Gspon Arena







Facts aus SchweizMobil

Länge                     9 km
Auf-/Abstieg          364 m/441 m
Min./Max. Höhe     1893 m/ 2203 m    


Anreise
Von Visp mit dem Postauto nach Visperterminen, von Visperterminen mit der Sesselbahn nach Giw.

Rückreise
Von Gspon mit den sehr luftigen Luftseilbahnen über Staldenried nach Stalden, von Stalden mit der MGB (Matterhorn-Gotthard-Bahn) nach Visp.



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