Donnerstag, 5. Oktober 2017

Saisonschluss in der Doldenhornhütte - wanderbar und sagenhaft

Samstag/Sonntag, 30. September/1. Oktober 2017



53 Jahre bin ich Mitglied der SAC Sektion Emmental - und ganze 53 Jahre dauerte es, bis ich zum ersten Mal in der Doldenhornhütte am traditionellen Fondueessen teilnahm. Aber eben: gut Ding muss Weile haben - bona sumeret tempus.

Schon mittags um zwölf startete ich am Bahnhof Kandersteg, weil ich unterwegs in aller Ruhe fotografieren wollte. Das launische Wetter störte mich nicht, im Gegenteil, die dezenten Herbstfarben begeisterten mich. Dank den zusätzlichen Stufen, die Ruth im Bärentritt eine halbe Stunde vor mir eingefügt hatte, bewältigte ich dieses Hindernis locker. Hier einige Impressionen vom Aufstieg:


Start in Kandersteg

Im Oeschiwald

Abzweigung zur Hütte

Oberhalb des Bärentritts

Im Undere Biberg


Hier einmal kein Wasser!

Herbstfarben

Nur noch 20 Minuten bis zur Hütte

Bald beginnt es zu regnen

Empfang bei der Hütte
Albert und Yvonne empfangen mich herzlich, Ruth ist auch schon da. Vor dem Eintreffen der Emmentaler kann ich die Nachmittagsvorstellung des Duo Sagenpack miterleben. Ich staune über den Sagenschatz, den die beiden jungen Frauen zusammengetragen haben. Und wie sie auf ihren historischen Alphörnern blasen - da kommt ja mehr raus als nur die üblichen Naturtöne ....


Der Ruck-Sagenpack-Sack
Claudia und Sara-Nadine mit ihren Alphörnern


So hoch reichte die Nidle ....

s'isch äben e  Mönsch uf Ärde ....
 Anschliessend treffen ein gutes Dutzend Emmentaler ein, beziehen ihr Nachtlager, und bald schon wird mit dem Apéro das Fondueessen eingeleitet. Dass kein Foto vom Fondue existiert hat damit zu tun, dass ich unmöglich mit zwei Gabeln essen und gleichzeitig fotografieren kann ...


Die Vorspeise ....
Nach dem Fondue folgt die Abendvorstellung. Eindrücklich, wie das Duo Sagenpack mit einem Minimum an Requisiten und ohne technische Hilfsmittel eine so sagenhafte Stimmung erzeugen kann.


Vorhang auf

Der Betruf

Aufmerksame Zuhörer
In der Nacht hört man vom Chor der Meistersäger sehr wenig. Ganz offensichtlich sind den Schnarchern die teilweise schröcklichen Sagen derart eingefahren, dass sie zitternd und schlaflos dem Morgen entgegendösen.

Er kommt, dieser Morgen - und wie! Eine Stimmung, wie sie nur der Herbst bietet - und statt wie geplant im Regen abzusteigen, geniessen wir vom Obere Biberg die Rundsicht. Nur der Öschinensee will sich einfach nicht zeigen.

Bilder ohne Worte. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein.

















Was viele nicht wissen: die Doldenhornhütte hat auch ein Alpenbad. Und diesem wollen wir noch einen Besuch abstatten:




Und da ist nun eine Laudatio fällig: Franz wird auf Ende Jahr sein Amt als Hüttenchef abgeben. Während vielen Jahren war er viele Tage unterwegs und hat sich voll für die Hütte eingesetzt. Wie auf dem Bild zu sehen, hat ihm Christine jeweils den Rücken gestärkt oder frei gehalten. Er hört nicht etwa auf, weil er im Alpenbad kalte Füsse bekommen hat. Herzlichen Dank, Franz und Christine. Ich ernenne hiermit Franz zum Ehrendirektor des Alpenbades!



Unsere schöne Doldenhornhütte! Dass sie so gut im Schuss ist und so fleissig besucht wird, ist das Verdienst von Albert und Yvonne, unserem Hüttenwartspaar! Herzlich Dank für euren unermüdlichen Einsatz!

Ein bisschen wehmütig nehmen wir Abschied von der schönen Doldenhornhütte - fast wie es im Lied heisst: de muess i für hür eis, üses Bärgli verlah. 


Unten im Tal zieht beim Schlusstrunk das Sagenpack nochmals den Vorhang und zeigt uns das Blüemlisalphorn.